Tipps zum Anweiden

Der Frühling kommt und unsere Pferde dürfen jetzt bald wieder auf ihre Sommerweide.

 

Doch das frische junge Gras birgt neben reichlich Proteinen gerade für stoffwechselkranke Pferde noch eine weitere Gefahr: die Fruktane.

 

Wie war das nochmal mit den Fruktanen? Was ist das? Und wann sind sie hauptsächlich im Gras vorhanden?

 

Fruktan ist eine Art Zucker, der als kurzzeitiger Energiespeicher der Pflanze dient und schnell abgerufen werden kann, wenn die optimalen Bedingungen für das Pflanzenwachstum gegeben sind.

 

Um gut zu wachsen benötigt die Pflanze Energie, die sie mittels Photosynthese durch Sonnenlicht erhält, warme Temperaturen und ausreichend Feuchtigkeit.

 

Nicht immer ist alles gleichzeitig vorhanden, sodass die Pflanze die bei Sonnenschein gewonnene Energie nicht gleich umsetzen kann und sie in Form von Fruktan speichert. Am fruktanreichsten ist somit eine Pflanze, die bei kaltem und trockenem Wetter nicht wachsen kann, aber viel Energie aus  der Sonne gespeichert hat. Sprich bei sonnigem Wetter im Frühjahr oder im Herbst, besonders wenn die Nächte noch sehr kalt sind und die Temperaturen unter 8 Grad liegen.

 

Um sicher zu gehen, sollten vorbelastete Pferde erst im Juni auf die Weide. Hier steht das Gras höher und der kurzfriste Speicher aus leichtverdaulichen Fruktanen wurde durch Wachstum verbraucht und in schwerverdaulichen Gerüstzucker umgebaut. Dies bedeutet aber nicht, dass stoffwechselbelastete Pferde dieses Gras unbegrenzt fressen können.

 

Weitere Tipps  um neuen Krankheitsschüben bei stoffwechselvorbelasteten Pferden durch das Anweiden vorzubeugen:

 

  • Sehr langsam anweiden: täglich mit maximal 10 Minuten beginnen. Dadurch gibt man der empfindlichen Darmflora Zeit sich langsam auf die neue Nahrung einzustellen.
  • Eine langfristig gute Darmflora ist das A und O um Stoffwechselerkrankungen zu mindern. Hier kann man auch während der Phase der Anweidung zum Beispiel mit Effektiven Mikroorganismen unterstützend einwirken.
  • Sollten bereits Probleme auftreten, z.Bsp. Kotwasser, kann man mit Zeolith, B-Vitaminen (z.Bsp. flüssige Bierhefe) oder Vitalpilzen den Aufbau der Darmflora und die Entgiftungsfunktion der Leber zusätzlich stärken.
  • Die zucker- und proteinreiche Grasnahrung mit Zufüttern von mageren Kräutern etwas ausgleichen. Hierfür gibt es im Handel sogar spezielle Kräutermischungen.
  • Die Weidezeit einschränken bzw. Grasaufnahme durch Abstecken von kleinen Weidestücken oder Weidemaulkörben reduzieren.
  • Wann ist die beste Weidezeit: Spät nachts oder früh morgens ist der Fruktangehalt am geringsten
  • Vorsicht auch bei frisch gemähten oder stark abgegrasten, also gestressten Weiden. Fruktan befindet sich hauptsächlich in den Grashalmen oder Stängeln. In den verbleibenden Halmresten reichert sich überproportional viel Fruktan an.                                                                                                                                                                                                                                                                    Andrea Gengenbach, THP

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